Lebenslauf

1687 *  Johann Hermann Caspar Glandorff wird am 28. oder 29. Oktober auf dem Hof Glandorff im Kirchspiel Ostercappeln geboren. Sein Vater war der Vogt Friedrich Caspar Glandorff, seine Mutter Emerentiana Artzen aus Bielefeld. Am 10. November wird er in der "Kaplansstube" am selben Ort getauft.


1708 * Am 23 Mai tritt Glandorff in das Noviziat der Jesuiten in Trier ein.

1710 * am 24 Mai legte Glandorff die ersten Gelübde ab. Im gleichen Jahr erhielt er die Niederen Weihen.

1711 - 1716 * Lehrtätigkeit am Kolleg der Jesuiten in Jülich für Sprachen und Literatur. Seine deutschen Oberen hatten ihn vorgesehen für die Mitarbeit bei den Bollandisten in Flandern (Aufarbeitung und Zusammenfassung der Heiligenliteratur)

1716 * theologisches Studium in Paderborn. Schreiben an seinen Generaloberen P. Michele Tamburini, dass er in die Mission möchte. Priesterweihe in Schloß Neuhaus.


1718 * auf dem Weg  über Holland (25.03.1718) und Cadiz (2.04.1719) mit 21 Jesuitenpatres nach Mexiko.


1719 *  im Herbst  (Dezember?) Ankunft in Veracruz.

1719 - 1722 * Abschluß seiner theologischen Studien am Collegio Colegio de San Pedro y San Pablo in Mexico-Stadt.

1722-1723 verbrachte er in Carachic, der Missionsstation von Pater Johannes Neumann, wo er durch diesen hochgeschätzten und erfahrenen Missionar in die Tarahumar-Sprache, Brauchtum und Kultur eingewiesen wurde.

ab 1723 * war Glandorff in der im zugewiesenen Missionsstation Tomochic ununterbrochen für 40 Jahre tätig.

1725 * am 2 Februar legt Glandorff  in der Sakristei der Kirche San Francisco Xavier in Temosachi vor dem Rektor des Missionsgebietes, P. Juan Manuel del Hierro die letzten Gelübde ab und wird damit endgültig in den Orden eingegliedert.

1730 * am 10 August schreibt Glandorff, dass er bereits 4 Missionsstationen errichtet habe.



1744 * Superior seines Missionsrektorates.

1747 * am 22  Mai soll sich ein Wunder in seiner Missionsstation ereignet haben. (Sterben einer Indianerin)

1751 * Ostersamstag, Kampfhandlungen zwischen spanischen Truppen und Indios nördlich seines Missionsgebietes. Besuch von 2 Mitbrüdern (Barth. Braun und P. Emmanuel Kleber) kurz vorher.

1752 * schreibt er einen Brief an seine Kusine.

1759 *  da sich seine Gesundheit schon seit 1748 zu verschlechtern begann, schlugen die Ordensoberen vor, ihn aus der Mission zurückzuziehen. Dieses lehnt er beleidigt ab.

1763 * in Juni diesen Jahres wurde er so krank, dass er sein Bett nicht mehr verlassen konnte. Er ersuchte nun seinerseits, ihn in ein Kolleg abzuziehen, wenn sich sein Zustand nicht bessern würde...dazu kam es aber nicht mehr,

er starb am 9 August 1763 in seiner Missionsstation in Tomochic. Er wurde in seiner Missionsstation beerdigt.

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1763 * seine Missionsstation wird von P. Matthäus Steffel weitergeführt.

1767 * Verbot und Vertreibung der Jesuiten aus Mexico. Übergabe der Missionsstationen an den Franziskanerorden. Die Station Tomochic wird jedoch erst zwei Jahre später wieder mit Franziskanerpatres besetzt.



1771 * Exhumierung seiner Gebeine und Überführung in die Klosterkirche des Colegio de Guadulupe der Franziskaner in Zacatecas, wo sie in einem großen Schrein auf einer Empore im Chorraum für 170 Jahre aufbewahrt wurden (links auf dem Bild). Ebenfalls erhalten blieb sein Mantel (Soutane) und die Sandalen, mit denen er seine unglaublichen Laufleistungen zurücklegte.

um 1943 erwarben die Jesuiten die Gebeine und brachten sie nach Mexico-Stadt.

1 Kommentar:

  1. Ich bin nicht ganz sicher wie und ob ich zu Pater Glandorf verwandt bin, aber vielleicht ist dieses YouTube Video interessant. Die Youtuberin fährt durch das Tarahumara Gebiet und unterhält sich ganz kurz mit einer Familie dort.
    https://youtu.be/i4iUpG1mzNY?t=807

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